Das Controlling ist eine Teilfunktion der Unternehmensführung. Um die Unternehmensführung mit notwendigen Instrumenten und Informationen zur Zielsetzung zu versorgen, muss das Controlling Planungs-, Steuerungs- sowie Kontrollaufgaben wahrnehmen.
Je nach Größe des Unternehmens übernimmt die Geschäftsleistung oder die Leitung des Rechnungswesens diese Aufgaben, ohne dass eine Person die Berufsbezeichnung „Controller“ trägt.1 Oberhalb der Betriebsgröße von 200 Beschäftigten ist zunehmend ein eigenständiger Controller für diese Aufgaben eingestellt.
Controller/innen analysieren betriebswirtschaftliche Kennzahlen, Marktdaten und Geschäftsergebnisse, sorgen für Transparenz in den Geschäftsabläufen und tragen somit zu einer höheren Wirtschaftlichkeit des Unternehmens bei. Sie setzen Controlling-Systeme ein, um betriebliche Leistungsprozesse zu planen, zu steuern und zu kontrollieren und unterstützen die Geschäftsleitung bei der Unternehmensplanung.2 In diesem Zusammenhang erstellen, koordinieren und überprüfen sie z.B. konkrete Teilziele und -pläne für unterschiedliche Geschäftsprozesse. Auch ein betriebliches Informationsmanagement installieren sie und pflegen es. Neben der Anwendung entwickeln sie die Controlling-Werkzeuge auch weiter. Ggf. fällt die Erstellung von Monats- und Jahresabschlüssen ebenfalls in ihren Aufgabenbereich.3
Controller/innen fungieren als interne betriebswirtschaftliche Berater/innen aller Entscheidungsträger und greifen so steuernd in den Geschäftsverlauf ein.
Für die laufende Berichterstattung an die Geschäftsleitung bereiten sie ihre Analysen und Betriebskennzahlen auf, auf deren Grundlage das Management zielorientiert handeln kann.4
Aus wirtschaftlichen Gründen werden in kleineren Unternehmen die Controlleraufgaben von internen Personen, z. B. aus der Rechnungswesen Abteilung, getätigt. Mit zunehmendem Potential wird anschließend eine Controlling Abteilung gebildet und mit Fachpersonal ausgerüstet. Obwohl die Kernaufgaben in der Kostenrechnung liegen, werden dort die strategischen Aufgaben nicht ausführlich berücksichtigt. Aufgrund dessen entwickeln größere Unternehmen einen Bereich des Controllings der strategischen Planung und Kontrolle und einen Bereich, der die operative Planung und Kontrolle samt der Kostenrechnung bearbeitet.
Generell ist die Einführung der Controlling Bereiche abhängig von dem Auslastungsgrad bereits vorhandener Controlling Aufgaben in der Rechnungswesen Abteilung, der Veränderungsbereitschaft der Geschäftsleitung und der Art der Unterstützungsleistung.5
4.1 Fachliche Anforderungen
Der Controller sollte eine Ausbildung zum Controller mit Zusatzausbildung zum Finanzbuchhalter oder einen Fach- bzw. Hochschulabschluss absolviert haben. Mit dieser Ausbildung besitzt der Controller Kenntnisse in internem und externem Rechnungswesen sowie der strategischen und operativen Planung und Kontrolle. Aufgrund der Komplexität der Controlling Aufgaben sollte der Controller theoretische wie auch praktische Erfahrungen mitbringen und auch praktische Erfahrung in der Branche besitzen.
Voraussetzung für die Erfüllung der Controlling Aufgaben sind die Anwendungen und Kenntnisse der Controlling Instrumente: die Datenverarbeitung der Kosten-Leistungs-Rechnung, Investitionsrechnung sowie die des externen Rechnungswesens müssen elektronisch mit bestimmten Anwendungssystemen wie SAP durchgeführt werden können. Er muss die betriebswirtschaftlichen Erfassungs-, Abschluss- und Kalkulationstechniken ebenso beherrschen, wie die vielfältigen Analysenmethoden (Portfolio, Break-Even-, Stärken-, Schwächenanalyse etc.). Für die Veranschaulichung seiner Ergebnisse muss der Controller zwingend die Präsentationstechniken beherrschen.6
4.2 Persönliche Anforderungen
Neben den fachlichen Kenntnissen sollte der Controller folgende persönliche Aspekte mitbringen:
Aufgrund der Nachfrage nach Controllern ist die Einkommenssituation als gut zu bezeichnen. Die Höhe ist allerdings davon abhängig, welche Position, Größe und Aufgabenstellung das Unternehmen hat. Die Einkommensentwicklung liegt zwischen 25.000 € bis 60.000 € brutto im Jahr.
Weil die Unternehmen ihre Bereiche immer weiter outsourcen, steigt der Bedarf an selbstständigen Controllern. Diese Situation beeinflusst das Einkommen positiv. Je nach Anforderungsprofil können hier Stundensätze von 50 € bis 115 € erreicht werden.8
Nicht nur aufgrund der Wirtschaftslage, sondern auch wegen des Fachkräftemangels im Finanz- und Rechnungswesen ist der Bedarf an Controllern erhöht.
Allerdings steigt ebenso die Anzahl der Absolventen der Hoch- und Fachhochschulen mit Schwerpunkt Controlling sowie die Anzahl der Absolventen mit spezialisierter Ausbildung zum Controller. Nichtsdestotrotz gibt es weiterhin großen Handlungsbedarf an Controllern, denn in den meisten kleinen und mittelständischen Unternehmen ist der Controllergedanke noch nicht vorgedrungen. Die Notwendigkeit eines effizienten und transparenten Controllings muss hier erst einmal auf kommunikativer Ebene der Geschäftsführung bewusst gemacht werden.9
Besonders in Branchen, die sich bisher nicht oder wenig mit betriebswirtschaftlichen Aspekten auseinandergesetzt haben, wird die Nachfrage nach Controllern steigen. Diese sind unter anderem:
Verfasserin: Helene Schlothauer
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