Berichtwesen

1. Definition

Das Berichtswesen ist Teil des betrieblichen Informationssystems.

„Unter Berichtswesen - „auch unter dem englischen Begriff  Reporting bekannt“ [1]  -  versteht man die gesamte Informationsversorgung in einem Unternehmen. Genauer die innerbetriebliche Informationsversorgung.  Mitarbeiter und Management sollen  schnell und zuverlässig mit den gerade benötigten Informationen versorgt werden.

Bei diesen Informationen handelt es sich um Zahlen, Daten und Fakten, die das Unternehmen und seine Umwelt betreffen.“ [2]  „Sie müssen beschafft, bearbeitet und bereitgestellt werden.“ [3]

„Die Grundanforderungen des Berichtswesens sind Objektivität, Nachprüfbarkeit, Termintreue, Aktionsorientierung, Benutzerorientierung, Konsistenz und Wirtschaftlichkeit.“  [4]

2. Ziel

Das Ziel des Berichtswesens ist eine Kosten- und Leistungstransparenz zu schaffen. Es soll Grundlage für Entscheidungen bilden, Fehler aufzeigen und Verbesserungen anregen.

3. Gestaltung des Berichtswesens

„Die Gestaltung des Berichtswesens ist eine der Hauptaufgaben des Controllings. Sie wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst zum Beispiel von der Branchenzugehörigkeit, der Größe und Struktur des Unternehmens.“  [5]

„Für die Kennzeichnung und Gestaltung von Berichten, d. h. für die Analyse des Ist-Zustands und die Konzeption des Soll-Zustands bilden die fünf Fragen nach dem „Wozu“ (Berichtszweck), „Was“ (Inhalt und dessen Genauigkeit), „Wie“ (Gestaltung und Präsentation), „Wann“ (Termine und Bearbeitungszeiten) und „Wer“ (Empfänger des Berichtes) die Grundlage.“ [6]  „Nach ihnen können funktionale, inhaltliche, formale, zeitliche und personale Merkmale von Berichten unterschieden werden.“ [7]

Abb.1: Gestaltungsdimensionen von Berichten [8]

4. Aufgaben

Mit der Frage „Wozu?“ werden die Aufgaben also der Berichtszweck angesprochen.

  1. „Dokumentation:Der Grund des Berichtes zur Dokumentation kann z. B. eine Besprechung, die im Rechnungswesen bestehende Aufbewahrungspflicht oder die Nutzung historischer Daten zur Planung sein.
  2. Planung:In der Planung dienen Berichte zur Entscheidungsvorbereitung.
  3. Steuerung:In der Steuerung werden Berichte verwendet, um Maßnahmen für bestimmte Situationen oder Fälle festzulegen, z.B. welche Gegenmaßnahmen zu ergreifen sind, wenn die Verkaufszahlen sinken.
  4. Kontrolle:Berichte sind zur Kontrolle besonders wichtig. Hierbei kann es sich um die Einhaltung des Budgets, die Kostenstellenberichte oder die Entwicklung des Krankheitsstandes der Mitarbeiter handeln.“  [9]

Abb.2 Schnittflächen von Informationsbedarf, -nachfrage und -angebot [10]

5. Berichtstypen

„Es gibt drei verschiedene Arten von Berichtstypen: den Standardbericht, den Abweichungsbericht und den Bedarfsbericht. „Die verschiedenen Arten haben ihre jeweiligen Informationssysteme (s. Abb. 3).“  [11]

Der Standardbericht ist in wesentlichen Inhalten normiert und wird in einem festen Berichtszyklus angefertigt. Die Erstellung des Abweichungsberichts erfolgt bei Über- oder Unterschreitung bei z. B. Verkaufszahlen oder Umsatz.

Fallweise erfolgt die Anfertigung des Bedarfsberichts. Dieser wird individuell auf die Anforderungen durch das Management ausgearbeitet.“  [12]

Abb. 3 Berichtsarten und Informationssysteme  [13]

6. Darstellung

„Die Darstellung von Berichten unterstützt das bessere Verständnis der Informationen. Informationen können als Tabellen, Schaubilder, Kennzahlen oder als Texte präsentiert werden.

Tabellen sind häufig die Grundlage der Schaubilder.

Zu den Schaubildern zählen Diagramme, Grafiken oder Charts.“  [14]

7. Quellenverzeichnis

  • [1]Vgl. Scheld G., Controlling - unter besonderer Berücksichtigung mittelständischer Unternehmen, Büren, 2000, S.35
  • [2]Vgl. Weber, J., Einführung in das Controlling, 10. Auflage, Stuttgart, 2004, S.
  • [3]Vgl. Ziegenbein, K., Controlling, 6.Auflage, Ludwigshafen 1998, S.
  • [4]Vgl. Neuhäuser-Metternich/Witt, Kommunikation und Berichtswesen, Band 6, München, 1997, S.269
  • [5]Vgl. Scheld G., Controlling - unter besonderer Berücksichtigung mittelständischer Unternehmen, Büren, 2000, S.122
  • [6]Vgl. Ziegenbein, K., Controlling, 6.Auflage, Ludwigshafen 1998, S. 476
  • [7]Küpper, H., Controlling – Kozepte, 3.Auflage, Stuttgart, 2001, S. 157
  • [8]Vgl. Weber, J., Einführung in das Controlling, 10. Auflage, Stuttgart, 2004, S. 282
  • [9]Vgl. Weber, J., Einführung in das Controlling, 10. Auflage, Stuttgart, 2004, S. 282/283
  • [10]Vgl. Ziegenbein, K., Controlling, 6.Auflage, Ludwigshafen 1998, S. 475
  • [11]Vgl. Ziegenbein, K., Controlling, 6.Auflage, Ludwigshafen 1998, S. 476
  • [12]Weber, J., Einführung in das Controlling, 10. Auflage, Stuttgart, 2004, S. 283/284
  • [13]Vgl. Ziegenbein, K., Controlling, 6.Auflage, Ludwigshafen 1998, S. 476
  • [14]Vgl. Ziegenbein, K., Controlling, 6.Auflage, Ludwigshafen 1998, S. 481

8. Literaturverzeichnis

  • Küpper, Hans – Ulrich, Controlling- Konzeption, Aufgaben und Instrumente, 3. Auflage, Stuttgart, 2001
  • Neuhäuser-Metternich, S., Witt F., Kommunikation und Berichtswesen, Band 6, München, 1997
  • Scheld Guido A., Controlling - unter besonderer Berücksichtigung mittelständischer Unternehmen, Büren 2000
  • Weber, Jürgen, Einführung in das Controlling, 10.Auflage, Stuttgart, 2004
  • Ziegenbein, Klaus, Controlling, 6.Auflage, Ludwigshafen 1998

Verfasser:  Maike Zink